Wie findet man gute Geschäftsideen & Startup Ideen?

Der beste Weg, um gute Ideen für ein neues Startup oder Produkt zu finden, ist es, eigene Probleme bzw. Bedarfe zu identifizieren und eine innovative Lösung dafür zu konzipieren.

Diese Meinung vertritt nicht nur der bekannte Gründer von Y Combinator Paul Graham. Auch zahlreiche erfolgreiche Unternehmen wie AirBNB, Google oder Instagram sind darauf zurückzuführen.

Ich kann dies aus meiner eigenen Erfahrung vollends bestätigen, denn auch mein erstes erfolgreiches Produkt ist aus einem eigenen Bedarf entstanden. Im Jahr 2004 hatte ich gerade mein technisches Studium mit Schwerpunkt Multimedia Arts (Medieninformatik) abgeschlossen. Da ich mich auch sehr für Entrepreneurship und digitale Geschäftsmodelle interessierte, wollte ich zusätzlich noch ein MBA Studium absolvieren.

Die Suche nach geeigneten Studiengängen gestaltete sich schwierig. Es gab zu dieser Zeit kein Portal mit ausreichend Informationen und es fehlte eine umfassenden Suche mit geeigneten Suchkriterien, um passende Programme für die eigenen Kriterien zu finden. Aus diesem Grund besuchte ich diverse Messen, las Artikel, verglich MBA Rankings in Fachzeitschriften und führte Interviews mit Hochschulen.

Ich wollte dieses Wissen mit anderen Menschen teilen und dokumentierte meine gesammelten Erfahrungen auf der Website mba-studium.net, die nach ein paar Monaten und erfolgreichen Maßnahmen im Bereich SEO auf Platz 1 bei Google zum Suchbegriff MBA positioniert war. Zunächst war die Seite ein rein redaktionelles Portal, später entwickelte ich weitere Features wie bspw. eine Suchfunktion für MBA-Programme.

Aus dem Bedarf

„Ich möchte ein geeignetes MBA-Programm in Europa mit AACSB-Akkreditierung und maximal 35.000€ Kosten finden.“

und Problem

„Es gibt keine strukturierte Übersicht aller MBA-Programm in Europa mit passenden Filterkriterien.“

wurde eine Lösung

„Ein umfangreiches Ratgeber-Portal mit integrierter Suchfunktion nach allen MBA-Programmen samt filterbarer Suchkriterien.“

inkl. eines Geschäftsmodells

„Vermittlung von Studenten an Hochschulen“

und Marktzugang über

„Suchmaschinen (Nachfrager, Anbieter) und Mailings (Anbieter).“

Mittlerweile hat das eher unscheinbare und nischenspezifische Portal mba-studium.net seit der Gründung tausende Kontakte an Hochschulen vermittelt und mehr als 1 Million Umsatz generiert.

Quellen für Geschäftsideen

Nicht immer kann oder muss man mit einer Idee auf einer grünen Wiese starten. Auch etablierte Unternehmen mit einem erfolgreichen Geschäftsmodell suchen regelmäßig nach neuen Ideen und Innovationen.

Auch wenn ein sehr guter Weg die direkte Lösung eines eigenen Problems / Bedarfs ist, ist dies in meinen Augen nicht die einzige Quelle für erfolgreiche Geschäftsideen & Produkte.

Gründer und Unternehmer sollten in Erwägung ziehen, auch andere Perspektiven einzunehmen, z.B. die der eigenen Kunden oder Bekannten / Geschäftspartnern mit spezifischem Wissen und Herausforderungen in einer ganz anderen Branche.

Die folgenden Methoden können bei der Sammlung von Ideen helfen:

Problemanalyse

Die Problemanalyse ist eine systematische Methode zur Identifizierung und Untersuchung spezifischer Probleme, um potenzielle Lösungen zu finden. Dieser Ansatz beinhaltet oft das Sammeln von Daten durch Beobachtung, Interviews und Umfragen, um ein tiefes Verständnis der Herausforderungen zu erlangen, mit denen die Zielgruppe konfrontiert ist. Durch die Fokussierung auf reale Probleme können innovative und praxisnahe Lösungen entwickelt werden.

Beispiel:

Ein Beispiel ist mba-studium.net. Ein abstrakteres Beispiel könnte sein, dass ein Unternehmer beobachtet, dass in städtischen Gebieten immer mehr Menschen Probleme haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Nach Gesprächen mit potenziellen Mietern und Vermietern entwickelt er eine Plattform, die Zwischenmieten für leerstehende Wohnungen ermöglicht, um den Wohnraum effizienter zu nutzen.

Erfolgswahrscheinlichkeit:

Hoch

Sammlung von Kundenfeedback

Kundenfeedback umfasst das Sammeln und Analysieren von Rückmeldungen und Meinungen von bestehenden oder potenziellen Kunden. Dies kann durch Umfragen, Interviews, Fokusgruppen oder Online-Bewertungen erfolgen. Durch das Verstehen der Kundenbedürfnisse und -erwartungen können Unternehmen Produkte und Dienstleistungen entwickeln oder verbessern, die den Anforderungen der Nutzer entsprechen.

Beispiel:

Ein Unternehmen, das Fitnessgeräte herstellt, sammelt Feedback von Nutzern seiner aktuellen Produkte durch Umfragen und Online-Bewertungen. Viele Kunden äußern den Wunsch nach einem tragbaren Fitnessgerät, das einfach zu bedienen ist und umfassende Gesundheitsdaten liefert. Basierend auf diesem Feedback entwickelt das Unternehmen einen neuen tragbaren Fitness-Tracker, der Herzfrequenz, Schlafmuster, Schritte und Kalorienverbrauch misst. Der Tracker wird mit einer benutzerfreundlichen App verbunden, die personalisierte Gesundheitstipps und Trainingspläne bietet.

Erfolgswahrscheinlichkeit:

Hoch

Brainstorming

Brainstorming ist eine kreative Methode, bei der eine Gruppe von Personen in einem offenen und freien Umfeld Ideen sammelt. Ziel ist es, möglichst viele Ideen in kurzer Zeit zu generieren, ohne diese sofort zu bewerten. Diese Methode fördert die Kreativität und ermöglicht es, eine Vielzahl von Lösungsansätzen zu entwickeln.

Beispiel:

Ein Team von Gründern und kreativen Köpfen trifft sich, um neue Geschäftsideen im Bereich nachhaltiger Konsumgüter zu entwickeln. Während der Brainstorming-Sitzung ist das Ziel, möglichst viele Ideen zu sammeln, ohne diese sofort zu bewerten oder zu kritisieren.

Erfolgswahrscheinlichkeit:

Mittel

Marktforschung

Marktforschung umfasst die systematische Sammlung, Analyse und Interpretation von Daten über Märkte und Verbraucher. Diese Methode verwendet Techniken wie Umfragen, Fokusgruppen, Interviews und die Analyse von Verkaufsdaten, um Einblicke in die Bedürfnisse, Präferenzen und Verhaltensweisen von Zielgruppen zu gewinnen. Die Ergebnisse der Marktforschung können genutzt werden, um fundierte Entscheidungen über Produktentwicklung und Marketingstrategien zu treffen.

Beispiel:

Ein Technologieunternehmen führt eine umfassende Marktforschung durch, indem es Umfragen, Fokusgruppen und Interviews nutzt, um die Bedürfnisse der Verbraucher im Bereich Smart Home zu verstehen. Die Daten zeigen, dass Nutzer mit der Komplexität und mangelnden Interoperabilität ihrer Smart Home-Geräte unzufrieden sind. Basierend auf diesen Erkenntnissen entwickelt das Unternehmen eine benutzerfreundliche App, die alle Smart Home-Geräte verschiedener Marken nahtlos steuert und verwaltet. Ein Prototyp der App wird erstellt und an Testnutzer verteilt, um weiteres Feedback zu sammeln und das Produkt zu optimieren.

Erfolgswahrscheinlichkeit:

Mittel

Design Thinking

Design Thinking ist ein nutzerzentrierter Innovationsansatz, der Empathie, Ideenfindung und Prototyping kombiniert. Der Prozess beginnt mit der Identifizierung und dem tiefen Verständnis der Bedürfnisse und Probleme der Nutzer, gefolgt von der Entwicklung und dem Testen von Prototypen, um kreative und effektive Lösungen zu entwickeln. Design Thinking betont iterative Tests und Anpassungen basierend auf Nutzerfeedback.

Beispiel:

Ein Medizintechnikunternehmen nutzt Design Thinking, um ein neues tragbares EKG-Gerät zu entwickeln. Durch Interviews und Beobachtungen von Patienten und Ärzten identifiziert das Team, dass Benutzerfreundlichkeit und Mobilität zentrale Bedürfnisse sind. Mehrere Prototypen werden entwickelt und in iterativen Tests mit Nutzern kontinuierlich verbessert, bis das finale Produkt diese Bedürfnisse optimal erfüllt.

Erfolgswahrscheinlichkeit:

Hoch

Trendbeobachtung

Die Trendbeobachtung beinhaltet das systematische Beobachten und Analysieren aktueller Trends in verschiedenen Branchen. Durch das Erkennen und Verstehen von Trends können Unternehmen neue Geschäftsmöglichkeiten identifizieren und sich an zukünftige Marktveränderungen anpassen. Diese Methode nutzt Quellen wie Marktberichte, Trendanalysen, soziale Medien und Expertenmeinungen.

Beispiel:

Ein Lebensmittelunternehmen beobachtet den wachsenden Trend zur pflanzlichen Ernährung und analysiert Marktdaten sowie Verbrauchermeinungen in sozialen Medien. Basierend auf diesen Erkenntnissen entwickelt das Unternehmen eine neue Produktlinie von pflanzlichen Fleischalternativen, um die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen und gesunden Ernährungsoptionen zu bedienen.

Erfolgswahrscheinlichkeit:

Mittel

Mind Mapping

Mind Mapping ist eine visuelle Technik zur Darstellung und Strukturierung von Ideen. Ein zentrales Konzept wird in der Mitte eines Diagramms platziert und mit verwandten Ideen und Unterkonzepten verbunden. Diese Methode fördert die Kreativität und das strukturierte Denken, indem sie ermöglicht, komplexe Informationen und deren Beziehungen auf einen Blick zu erfassen.

Beispiel:

Ein Team eines Startups verwendet Mind Mapping, um neue Geschäftsideen im Bereich nachhaltiger Produkte zu entwickeln. In der Mitte des Diagramms steht "Nachhaltigkeit", und von dort aus verzweigen sich Unterkategorien wie "Recycling", "Energieeffizienz", "biologisch abbaubare Materialien" und "lokale Produktion". Diese Struktur hilft dem Team, kreative und innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln, die sich auf verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit konzentrieren.

Erfolgswahrscheinlichkeit:

Mittel

Reverse Engineering

Reverse Engineering beinhaltet die Analyse und Zerlegung bestehender Produkte oder Dienstleistungen, um deren Funktionsweise zu verstehen und Verbesserungen oder alternative Lösungen zu entwickeln. Diese Methode wird häufig in der Technologiebranche verwendet, um Innovationen und Verbesserungen basierend auf bestehenden Modellen zu erzielen.

Beispiel:

Ein Technologieunternehmen nimmt ein beliebtes, aber komplexes 3D-Druckermodell auseinander, um dessen Funktionsweise und Konstruktionsprinzipien zu verstehen. Basierend auf dieser Analyse entwickelt das Unternehmen einen eigenen 3D-Drucker, der benutzerfreundlicher ist und bessere Druckergebnisse zu einem niedrigeren Preis liefert.

Erfolgswahrscheinlichkeit:

Mittel

Workshops und Hackathons

Workshops und Hackathons sind intensive, kollaborative Veranstaltungen zur Ideenfindung und Problemlösung. Sie bringen Experten und Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen zusammen, um innerhalb kurzer Zeit innovative Lösungen zu entwickeln. Diese Veranstaltungen fördern Teamarbeit, Kreativität und den schnellen Austausch von Ideen.

Beispiel:

Ein Technologieunternehmen veranstaltet einen Hackathon, bei dem Entwickler, Designer und Produktmanager zusammenkommen, um in 48 Stunden neue Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln. Ein Team identifiziert während des Hackathons das Problem, dass viele kleine Einzelhändler keine einfache Möglichkeit haben, Online-Bestellungen zu verwalten. Sie entwickeln einen Prototyp für eine cloudbasierte Plattform, die es Einzelhändlern ermöglicht, ihre Bestellungen effizient zu verwalten, Lagerbestände zu überwachen und direkt mit Lieferdiensten zu integrieren. Der Prototyp wird am Ende des Hackathons präsentiert und erhält positives Feedback von potenziellen Nutzern und Investoren, was zur weiteren Entwicklung und Markteinführung des Produkts führt.

Erfolgswahrscheinlichkeit:

Mittel

Blue Ocean Strategy

Die Blue Ocean Strategy zielt darauf ab, neue Märkte zu schaffen, indem neue Nachfrage generiert wird und man sich vom bestehenden Wettbewerb abgrenzt. Anstatt im bestehenden Markt um Marktanteile zu kämpfen, identifizieren Unternehmen unerschlossene Bereiche mit wenig bis keinem Wettbewerb und schaffen dort innovative Angebote.

Beispiel:

Ein Elektronikunternehmen stellt fest, dass der Markt für traditionelle Kopfhörer und Lautsprecher stark umkämpft ist. Statt ein weiteres Modell in diesem gesättigten Markt anzubieten, entwickelt das Unternehmen eine völlig neue Produktkategorie: "Schlafkopfhörer". Diese Kopfhörer sind speziell darauf ausgelegt, während des Schlafens getragen zu werden und bieten Funktionen wie Geräuschunterdrückung, beruhigende Schlafmusik und Schlafüberwachung. Da es bisher nur wenige Produkte auf dem Markt gibt, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen eingehen, die Schwierigkeiten beim Einschlafen haben, schafft das Unternehmen einen neuen Markt und kann sich als Marktführer positionieren.

Erfolgswahrscheinlichkeit:

Mittel

Innovation durch Exaptation

Exaptation bezeichnet die Nutzung von Technologien oder Konzepten aus einem Bereich zur Lösung von Problemen in einem anderen Bereich. Diese Methode erfordert Kreativität und ein breites Wissen über verschiedene Branchen, um unkonventionelle und innovative Lösungen zu finden.

Beispiel:

Ein Unternehmen im Gesundheitswesen nutzt eine Technologie, die ursprünglich für die Luft- und Raumfahrt entwickelt wurde, zur Überwachung von Strukturschäden in Flugzeugen. Diese Technologie wird modifiziert, um tragbare Sensoren für die kontinuierliche Überwachung von chronischen Wunden bei Patienten zu entwickeln. Die Sensoren können Feuchtigkeit, Temperatur und Bakterienwachstum in der Wunde messen und so Ärzten und Pflegepersonal Echtzeitdaten liefern, um die Heilung zu überwachen und Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Durch die Anpassung dieser bestehenden Technologie aus einem völlig anderen Bereich kann das Unternehmen eine innovative Lösung im Gesundheitswesen anbieten.

Erfolgswahrscheinlichkeit:

Mittel

Cross-Industry Innovation

Cross-Industry Innovation beinhaltet die Übertragung von Lösungen und Ansätzen aus einer Branche auf eine andere. Diese Methode nutzt bewährte Praktiken und Technologien, um neue Geschäftsmöglichkeiten in verschiedenen Industrien zu identifizieren und zu entwickeln.

Beispiel:

Ein Beispiel für Cross-Industry Innovation im Kontext einer Geschäftsidee ist die Einführung von Drohnenlieferdiensten aus der Technologie- und Logistikbranche in den Einzelhandel. Ein Startup könnte Drohnen nutzen, um Produkte direkt an Kunden zu liefern, wodurch Lieferzeiten verkürzt und Kosten gesenkt werden. Diese Idee überträgt bewährte Technologien aus der Logistik auf den Einzelhandel und bietet den Kunden einen einzigartigen, schnellen und effizienten Lieferservice.

Erfolgswahrscheinlichkeit:

Mittel

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es sehr unterschiedliche Methoden und Quellen zur Gewinnung von Ideen gibt. Sie eint, dass man eine große Nähe zum Markt und den Bedürfnissen der potentiellen Kunden erreichen muss.

Merkmale guter und schlechter Ideen

Wenn es darum geht, Geschäftsideen zu bewerten, gibt es bestimmte Kriterien, die gute Ideen von schlechten unterscheiden. Hier sind einige wichtige Aspekte, die zu berücksichtigen sind:

Merkmale guter Ideen

Lösen eines echten Problems

Gute Ideen basieren auf dem Lösen realer Probleme, mit denen Menschen konfrontiert sind. Wenn Ihre Idee auf einer echten Herausforderung beruht, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie auf Interesse stößt und erfolgreich ist. Airbnb löste beispielsweise das Problem der teuren Hotelübernachtungen, indem es Privatpersonen ermöglichte, ihre Unterkünfte zu vermieten​.

Einzigartiges Wertversprechen

Eine erfolgreiche Idee bietet ein einzigartiges Wertversprechen, das sie von bestehenden Lösungen abhebt. Dieses Wertversprechen kann sich auf Funktionen, Preisgestaltung, Benutzerfreundlichkeit oder andere Aspekte beziehen, die den Kunden einen klaren Mehrwert bieten. Netflix revolutionierte beispielsweise die Art und Weise, wie Menschen Filme schauen, indem es bequeme und kostengünstige Streaming-Dienste anbot​.

Marktfähigkeit und Nachfrage

Gute Ideen haben ein nachgewiesenes Marktpotenzial. Es ist wichtig, dass es genügend Nachfrage für das Produkt oder die Dienstleistung gibt, die Sie anbieten möchten. Dies kann durch Marktforschung und Validierungstests überprüft werden. Dropbox wurde populär, weil es das Problem der sicheren und einfachen Speicherung von Dateien löste und eine große Nachfrage nach dieser Dienstleistung bestand​.

Skalierbarkeit

Eine gute Geschäftsidee sollte das Potenzial haben, zu wachsen und zu skalieren. Das bedeutet, dass das Geschäftsmodell so gestaltet sein muss, dass es mit steigender Nachfrage effizient erweitert werden kann. Facebook begann als Netzwerk für Harvard-Studenten und wuchs zu einem globalen sozialen Netzwerk heran, das Milliarden von Nutzern bedient​​.

Timing

Timing ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg einer Idee. Eine gute Idee zur falschen Zeit kann scheitern, während eine rechtzeitig umgesetzte Idee erfolgreich sein kann. Ein Beispiel hierfür ist die Einführung von Streaming-Diensten zur richtigen Zeit, als die Internetgeschwindigkeit zunahm und die Nachfrage nach On-Demand-Inhalten stieg​.

Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit

Eine gute Idee sollte einfach zu verstehen und zu nutzen sein. Komplexe Produkte oder Dienstleistungen, die schwierig zu bedienen sind, haben oft Schwierigkeiten, eine breite Nutzerbasis zu erreichen. Apple-Produkte sind hierfür ein gutes Beispiel, da sie für ihre Benutzerfreundlichkeit bekannt sind​ (Business News Daily)​.

Wirtschaftliche Machbarkeit

Neben der Marktnachfrage ist es wichtig, dass die Idee wirtschaftlich machbar ist. Dies umfasst die Produktionskosten, die Preisgestaltung und das Potenzial zur Rentabilität. Eine gute Idee muss finanziell tragfähig sein, um langfristig erfolgreich zu sein​.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

Gute Ideen sind oft flexibel und können an Veränderungen im Markt oder an technologische Fortschritte angepasst werden. Unternehmen wie Amazon haben sich ständig weiterentwickelt und ihr Geschäftsmodell angepasst, um erfolgreich zu bleiben​.

Merkmale schlechter Ideen

Fehlende Problemlösung

Ideen, die keine echten Probleme lösen, haben oft keinen nachhaltigen Erfolg. Wenn niemand das Problem hat, das Sie zu lösen versuchen, wird auch niemand Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung benötigen. Viele gescheiterte Social-Media-Plattformen konnten keine klaren Nutzerprobleme adressieren und gingen daher unter​.

Kein einzigartiges Wertversprechen

Wenn Ihre Idee nichts Neues oder Einzigartiges bietet, wird es schwierig sein, sich von der Konkurrenz abzuheben. "Me-too"-Produkte, die lediglich bestehende Lösungen kopieren, ohne zusätzlichen Wert zu bieten, kämpfen oft um Aufmerksamkeit und Marktanteile. Ein bloßes Hinzufügen von Funktionen zu bestehenden Produkten reicht nicht aus, um eine erfolgreiche Geschäftsidee zu schaffen​.

Unzureichende Marktforschung

Schlechte Ideen entstehen oft aus mangelnder Marktforschung. Ohne zu wissen, ob es tatsächlich eine Nachfrage für Ihr Produkt gibt, riskieren Sie, Zeit und Ressourcen in etwas zu investieren, das keine Kunden findet. Eine gründliche Marktanalyse und die Schätzung der Marktgröße sind entscheidend, um dies zu vermeiden​​.

Schlechte Skalierbarkeit

Ideen, die nicht skalierbar sind, stoßen schnell an Wachstumsgrenzen. Wenn Ihr Geschäftsmodell nicht auf größere Nachfrage ausgeweitet werden kann oder zu viele Ressourcen benötigt, um zu wachsen, wird es schwierig sein, langfristigen Erfolg zu erzielen​.

Zu viele negative Variablen

Ideen, die von zu vielen negativen Variablen abhängen, sind oft riskant. Diese können externe Faktoren wie regulatorische Hürden, Marktvolatilität oder wirtschaftliche Unsicherheiten umfassen. Wenn eine Idee zu stark von unkontrollierbaren Faktoren abhängt, kann sie leicht scheitern​.

Keine klare Zielgruppe

Schlechte Ideen haben oft keine klar definierte Zielgruppe oder sprechen zu viele unterschiedliche Zielgruppen an. Ohne eine klar fokussierte Zielgruppe ist es schwierig, eine effektive Marketingstrategie zu entwickeln und Kunden zu gewinnen​.

Fehlende Leidenschaft und Engagement

Eine Idee kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Gründer leidenschaftlich und engagiert sind. Ideen, die nur aus finanziellen Gründen verfolgt werden, ohne dass die Gründer wirklich daran glauben oder dafür brennen, haben eine geringere Chance auf Erfolg​.

Sammlung und Strukturierung der Ideen

Je mehr Zeit man mit der Suche nach potentiellen Ideen verbringt, umso wichtiger ist eine strukturierte Sammlung, Filterung und erste Priorisierung von Ideen.

Ich empfehle Gründern und Product Teams, ein paar erste Rahmenbedingungen festzulegen. Das engt zwar den Kreis potentieller Ideen später ein, hilft allerdings sehr bei der Priorisierung.

Hier sind ein paar Beispiele für solche Rahmenbedingungen:

    Ortungebundenheit: Das Produkt muss ortsungebunden angebunden werden können.

    Monatlicher wiederkehrender Umsatz (MRR): Es müssen mindestens 100.000 € MRR möglich sein.

    Marktpotenzial: Die Idee sollte ein großes Marktpotenzial und eine klare Zielgruppe mit mehr als 10.000 potentiellen Kunden haben.

    MVP-Kosten: Der MVP darf maximal 100.000€ kosten.

Für eine effiziente Ideenverwaltung empfehle ich die Nutzung eines Ideen-Backlogs. Ich habe eine beispielhafte Vorlage für ein solches Ideen-Backlog erstellt, die gerne heruntergeladen und angepasst werden kann. In der Vorlage wird auch ein erstes Scoring auf Basis einiger beispielhafter Kriterien berechnet.

Das Wichtigste in Kürze

    Gute Startup-Ideen lösen echte Probleme, vorzugsweise Probleme, die die Gründer selbst haben.

    Ideen sollten auf den tatsächlichen Bedürfnissen und Problemen der Nutzer basieren.

    Ideen, die rein theoretisch oder hypothetisch sind, führen oft zu Misserfolg.

    Beginnen Sie mit einer kleinen Gruppe von Nutzern, die das Produkt dringend benötigen.

    Ideen entstehen oft durch Beobachten und Erkennen von Lücken oder Problemen im Alltag.

    Erfolgreiche Startups entwickeln sich oft organisch aus persönlichen Projekten oder Interessen.

Ich hoffe, der Beitrag ist hilfreich. Über konstruktives Feedback und Verbesserungsvorschläge freue ich mich sehr. Ich wünsche viel Erfolg bei der Suche nach neuen Geschäftsideen!

Über mich

Herzlich Willkommen! Ich bin Max von der Nahmer. Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im Bereich digitaler Geschäftsmodelle, Softwareentwicklung, Produktmanagement und Online Marketing unterstütze ich Sie gerne als Unternehmensberater, Interim-Manager, Beirat und Angel Investor.

Max von der Nahmer